Der US-Präsident Donald Trump hebt Importverbot für Trophäen von getöteten Elefanten auf, deren Population am schrumpfen ist
Trump das Trumpeltier trampelt gerne auf der Nase anderer herum. Gestern hat es die Elefanten getroffen. Der frühere US-Präsident Barack Obama wollte zum Schutz des Afrikanischen Elefanten beitragen und verhängte ein Einfuhrverbot für entsprechende Trophäen. Donald Trump hat offensichtlich eine andere Idee des Artenschutzes und hat gestern dieses Verbot rückgängig gemacht.
Das Amt für Fisch- und Wildtierschutz teilte mit, die Erlaubnis der Tötung von Elefanten in Simbabwe und Sambia erhöht die Überlebenschancen der gefährdeten Tierart. Indem von wohlhabenden Jägern Geld für Tierschutzprogramme eingesammelt wird.
Wie Pro Wildlife aufzeigt, ist dieses Argument der Grosswildjagd allerdings eher eine Reinwaschung als Artenschutz oder Armutsbekämpfung. Den grössten Teil der horrenden Jagdgebühren (je nach Tier bis zu 100‘000 Euro) bekommen die internationalen Grosswildjagdveranstalter.
Gemäss der Weltnaturschutzunion (IUCN) bekommt die lokale Bevölkerung bestenfalls einen Hungerlohn. Im Durchschnitt jährlich 0,2 Euro pro Person, wenn sie überhaupt beteiligt wird.
Sachverhalt unklar
Es gibt aber auch Stimmen von IUCN und WWF die sagen, dass der Sachverhalt nicht so einfach sei, wie er aussehe. Würde sich die Grosswildjagd in jedem Fall an die bestehenden Regeln halten, neue Regeln einführen und die horrenden Einnahmen der Jagdlizenzen in Artenschutz und Bevölkerungsschutz investieren, so könnte die Jagd dem Bestand bedrohter Tiere tatsächlich helfen.
Als Beispiel: Wenn für die Löwenjagd nur die alten Männchen zum Abschuss freigegeben würden, könnten die Rudel wachsen und sich erholen. Da aber leider sehr häufig amtierende Rudelführer abgeschossen werden, sterben gut und gerne 20 bis 30 Tiere mehr, da der neue, jüngere Anführer die Jungen des vorherigen Herrschers tötet.
Oder andersherum: Wenn die Elefanten die bescheidene Ernte der lokalen Bauern niedertrampeln und so deren Einkommen ruinieren, sind die Betroffenen wohl wenig an Artenschutz interesiert. Es werden jährlich duzende Tiere vergiftet. Ausserdem erlauben die USA und die EU nach wie vor die Einfuhr von vielen Jagdtrophäen, sofern diese legal erworben und deklariert sind. Oft sind darunter leider auch gefälschte Papiere.
Trompetet Trump tatsächlich für die Umwelt oder bloss in seine aufgeblasene Männlichkeit?
Vom Aussterben bedrohte Tiere abschiessen und damit den Erhalt der Population rechtfertigen klingt auch mit allem Detailwissen etwas unsinnig. Schwer zu glauben, dass Trump dieses Szenario zu Ende gedacht hat und nicht einfach nur seine Männlichkeit mit Macht und Gebaren manifestieren will. Er hat mit seinem Entscheid viele Menschen aufgebracht, darunter auch viele Prominente.
Allen voran die beliebte Moderatorin Ellen De Generes von der Ellen Show. Sie hat sich in ihrer Sendung gegen Trumps Entscheidung gestellt und bittet ihre Fans um Mithilfe, ihr Anliegen in den sozialen Netzwerken zu teilen und somit den Artenschutz wirklich zu unterstuetzen.
Please retweet & use #BeKindToElephants, and for everyone who does, we’ll make a donation to The David Sheldrick Wildlife Trust. @DSWT pic.twitter.com/Fckx9iblci
— Ellen DeGeneres (@TheEllenShow) November 17, 2017
„Bitte teilt diesen Post #BeKindToElephants, und für jeden, der mithilft, werden wir eine Spende an den David Sheldrick Wildtierfonds machen.“
Auch Chelsie Clinton ist entsetzt über Trumps Elefantenfeindliche Regelung und folgt Ellen De Generes‘ Aufruf prompt.
Just called the below # & “the mailbox is full.” Thank you to everyone who is working for #elephants & against barbaric poaching https://t.co/ZWFOWHsuYC
— Chelsea Clinton (@ChelseaClinton) November 16, 2017
Trumps Söhne haben schon in den vergangenen Jahren mit Fotos ihrer Trophäen der Grosswildjagd einen Shittstorm ausgelöst, der aktuell gerne wieder aufgegriffen wird. Die Schauspielerin Mia Farrow war schon 2015 über die Grosswildjäger Trump Jr. entsetzt:
What sort of person could kill this beautiful animal? Trump sons could. pic.twitter.com/A4MLFJILzw
— Mia Farrow (@MiaFarrow) July 29, 2015
„Welche Menschen können diese schönen Tiere töten? Die Trump Söhne können es.“
Und User Cryp7 Keep3r sagt aktuell:
I'd do anything for Trump and his sons to get trampled by elephants they were hunting. Sweet, sweet karmic justice.
— Cryp7 Keep3r (@Cryp7Keep3r) November 16, 2017
„Ich würde alles dafür tun, damit Trump und seine Soehne von den Elefanten niedergetrampelt werden, die sie jagen. Süsse karmische Gerechtigkeit.“
Im vergangenen August tatsächlich so geschehen, als in Namibia ein Grosswildjäger von dem Elefanten zertrampelt worden ist, den er eigentlich hätte schiessen wollen.
Quellen: welt.de, youtube.com, pri.org, twitter.com, prowildlife.de. spektrum.de, focus.de