Der Schauspieler möchte seine Homosexualität zukünftig offen leben
Ein Schauspielkollege wirft Kevin Spacey (58) vor, ihn als 14-Jährigen auf ein Bett gelegt zu haben und auf ihn geklettert zu sein. Spacey reagiert unerwartet: Er erinnere sich nicht an den Vorfall von 1986. Damals war er 26. Gleichzeitig erklärt er, er sei homosexuell und wolle zukünftig offen damit umgehen und „als schwuler Mann leben“. Ihm Nahestehende wüssten, dass er in seinem Leben Männer und Frauen geliebt habe.
— Kevin Spacey (@KevinSpacey) October 30, 2017
Gerüchte über Spaceys Homosexualität kursieren schon lange. Der Schauspieler hat dies jedoch stets dementiert. Schauspieler Anthony Rapp (46, „Star Trek“) äusserte seine Vorwürfe gegen Spacey gegenüber dem Medienunternehmen BuzzFeed. Er habe sich durch die öffentliche Diskussion um die Weinstein-Affäre dazu ermutigt gefühlt.
I came forward with my story, standing on the shoulders of the many courageous women and men who have been speaking out 1/3
— Anthony Rapp (@albinokid) October 30, 2017
Rapps Schilderungen zufolge nahm er damals an einer Party in Spaceys Wohnung teil. Am Ende des Abends habe ihn der betrunkene Schauspieler auf sein Bett gelegt und sei dann auf ihn geklettert. Er habe das Zimmer jedoch verlassen können, bevor sich die Situation habe zuspitzen können.
Coming-out stosst nicht überall auf Verständnis
Er habe das Erlebte jahrelang für sich behalten. Als Spaceys Karriere Anfang der 90er-Jahre steil bergauf ging – der Schauspieler gewann 1996 und 2000 zwei Oscars –, sei seine Wut auf ihn jedoch immer grösser geworden. Er habe mit Kevin Spacey reden wollen, sich dann aber doch nicht getraut. Er habe auch in Erwägung gezogen, rechtliche Schritte einzuleiten, es habe jedoch an Beweisen gemangelt. Im Jahr 2001 vertraute er sich dem „Advokate“ an – unter Geheimhaltung von Spaceys Namen. Bis heute drehe sich sein Magen um, wenn er den Schauspieler („House of Cards“) sehe.
Spacey sagte, falls er sich so verhalten habe, wie Rapp beschreibe, müsse er sich aufrichtig bei ihm entschuldigen. „Das wäre ein zutiefst unangemessenes Verhalten eines Betrunkenen gewesen, und es tut mir leid, dass er die Gefühle hatte, die er seither mit sich herumgetragen hat.“
Die Reaktionen auf Spaceys Outing könnten unterschiedlicher nicht sein. Während ihn die einen zu seinem mutigen Schritt beglückwünschen, zeigen sich andere empört: Es sei unerhört, wie Spacey versuche, durch sein Coming-out von den Missbrauchsvorwürfen abzulenken. „Sich als schwul zu outen ist nicht dasselbe wie sich als jemand zu outen, der einen 14-Jährigen belästigt hat. Solche Dinge zu vermischen, ist abartig“, schreibt eine Userin. Und eine andere ergänzt: „Kevin Spacey versucht, Kindesmissbrauchsvorwürfe in eine herzerwärmende Coming-out-Geschichte zu verwandeln. Oh, Hollywood.“
The psychology of the closet is dark and cruel and self-punishing. That Spacey has dwelt in that for years is sad. But 14 is 14. https://t.co/f152ZIE6pQ
— Richard Lawson (@rilaws) October 30, 2017
When Kevin Spacey tries to turn child molestation allegations into a heartwarming coming out story. Oh, Hollywood. https://t.co/M91QFQzQIH
— Alana Mastrangelo (@ARmastrangelo) October 30, 2017
Quellen: twitter.com / youtube.com / mashable.com