Schwerwiegende Vorwürfe gegen die Mutter des Mobbing-Opfers
Dramatische Wendung im „Fall“ Keaton Jones: Die weltweite Unterstützung für den Jungen aus Tennessee, der wegen seines Aussehens von seinen Mitschülern gemobbt wird, wird von beschämenden Nachrichten überschattet. Diverse amerikanische Medien berichten über rassistische Posts auf den Twitter-Accounts der Keaton-Familie und werfen der Mutter des Mobbing-Opfers zudem finanzielle Bereicherung als Motiv für das herzzerreissende Video vor.
Sie habe neben der GoFundMe-Kampagne „Stand Up for Keaton“, die ein Mann namens Joseph Lam ins Leben gerufen hat, eine separate Geldspendenaktion gestartet. Am Sonntag hiess es auf dem Account @Kimberlyjones_38: „Für diejenigen, die nicht wissen, dass Keatons Vater keinen Anteil an seinem Leben hat und wir vor einer Menge von Problemen stehen: Ich freue mich über eure Hilfe und Spende.“
Kimberly Jones weist die happigen Vorwürfe vehement von sich: „Irgendjemand hat eine Spendenaktion ohne meine Erlaubnis gestartet und Geld für meinen Sohn gesammelt, ohne mich zu fragen“, schrieb sie auf einem Instagram-Account, der inzwischen gelöscht wurde. Auch Keatons Schwester, Lakyn Jones, beteuert, dass das Konto @Kimberlyjones_38 „nicht ihrer Mutter gehört“. „Ihr Instagram-Account ist privat. (…) Die GoFundMe-Aktionen stammen nicht von uns.“
The Instagram KimberlyJones_38 is NOT my mom. She has a private Instagram and hasn’t talked to anyone. We haven’t received any money and don’t plan on it. The gofundme’s aren’t by any of us.
— Lakyn 🎄 (@Lakyn_Jones) December 11, 2017
Beide GoFundMe-Seiten sind seit Montagabend nicht mehr aktiv. Joseph Lam hat seine Kampagne eingefroren und der Aufruf auf Kimberly Keatons vermeintlichem Instagram-Account wurde gelöscht.
Rassistische Posts
Als ob diese unschöne Wendung nicht schon genug wäre, tauchten am Montag auch noch vermeintliche rassistische Posts der Familie Jones auf. „(…) Kimberly ist eine mutmassliche Rassistin, die mit äusserst problematischen Posts von sich reden macht, in denen sie schwarze Demonstranten schikaniert“, twitterte Internetstar Tariq Nasheed und postete mehrere Fotos, die Mitglieder der Jones-Familie neben einer Konföderierten-Flagge zeigen. (Die Konföderation kämpfte dafür, die Sklaverei während des amerikanischen Bürgerkrieges zu bewahren.)
That viral video of #KeatonJones talking about being bullied is heartbreaking, and I feel sympathetic towards that child.
But his mom, Kimberly on the other hand, is a suspected racist who makes very problematic posts bullying Black protesters #TheIrony pic.twitter.com/NUhidunP8z— Tariq Nasheed (@tariqnasheed) December 11, 2017
Der Tweet enthielt auch einen Screenshot eines angeblichen Facebook-Posts von Kimberly Jones: „Wenn du nicht blutest, keine Knochen herausstehen und du atmen kannst, hör auf zu heulen“, heisst es dort. (Jones hat ihre Facebook-Seite inzwischen ebenfalls auf privat umgestellt.)
Eines der Fotos, das Keaton Jones mit einer amerikanischen Fahne, ein anderes Kind mit einer Konföderierten-Flagge und Lakyn Jones mit einer Waffe zeigt, war auch auf dem Twitter-Account von Keatons Schwester gepostet (und wurde mittlerweile gelöscht). Letztere reagierte am Montag nur knapp: „Diejenigen, die mich und meine Familie kennen, wissen, dass wir keine Rassisten sind.“
Those who know me and my family know we aren’t racist. My brother doesn’t say the “N” word. Please leave it alone
— Lakyn 🎄 (@Lakyn_Jones) December 11, 2017
Die Screenshots sorgten in den sozialen Medien für grosse Empörung. „Mein Herz schlägt für jeden, der sich mit Mobbing beschäftigt, aber was ist mit den rassistischen Bildern auf der Facebook-Seite von Keaton Jones’ Mutter? Ist das nicht auch Mobbing?“, twitterte etwa Schauspieler Slink Johnson.
My heart goes out to anyone dealing with bullying, but wassup with the racist images on Keaton Jones' mom's facebook page? Wouldn't that kinda make her a bully too? pic.twitter.com/I86SzRvjLq
— Slink Johnson (@slinkjohnson) December 11, 2017
Und TV-Star Shadi Petosky schrieb: „Das bedeutet nicht, dass das gemobbte Kind gemobbt werden sollte, aber wir sollten uns bewusst sein, auf wen wir uns konzentrieren.“
This doesn’t mean that the bullied kid should be bullied, but we should be aware of who we are centering. Again. pic.twitter.com/fGXbNAFebx
— Shadi Petosky (@shadipetosky) December 11, 2017
Kimberly Jones reagierte nicht auf die Vorwürfe. Und ihre Tochter Lakyn schrieb lediglich: „Meine Familie wird sich weiterhin gegenseitig unterstützen. Ihr könnt uns alle hassen und twittern, was ihr wollt, aber unser Glaube kann nicht erschüttert werden.“
Quellen: Twitter / buzzfeed.com / independent.co.uk / nypost.com / khou.com