Dramatisches Video: Nordkoreanischer Soldat flieht nach Südkorea

Bei seiner Flucht wird der Soldat von seinen einstigen Kameraden über die Grenze hinweg verfolgt und schwer verwundet

Hermetisch abgeriegelt ist sie, die innerkoreanische Grenze. Trotzdem hat es ein Soldat vom Norden in den Süden geschafft – allerdings nicht, ohne schwere Schusswunden davonzutragen. Er wurde an der Grenze von südkoreanischen Soldaten gefunden und mit dem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht. Mittlerweile soll er zwei Mal operiert worden sein.

Jetzt, neun Tage nach dem Vorfall, veröffentlicht das US-geführte Kommando der Vereinten Nationen (UNC) ein Video der Flucht – und erhebt schwere Vorwürfe gegen einen nordkoreanischen Soldaten. Er habe bei der Verfolgung des Überläufers das Waffenstillstandsabkommen zwischen Südkorea und Nordkorea von 1953 verletzt. Das UNC veröffentlichte am Mittwoch die Bilder einer Überwachungskamera, die die Flucht des nordkoreanischen Soldaten am 13. November im Grenzort Panmunjom zeigen sollen.

Nordkorea schweigt

In dem Video ist zu sehen, wie der Überläufer zunächst in einem Militärjeep nahe an die Grenze heranfährt, steckenbleibt, dann aussteigt und zu Fuss weiterflieht. Dabei wird er von mehreren nordkoreanischen Soldaten verfolgt, von einem sogar bis über die militärische Demarkationslinie. Nach ein paar Metern dreht sich der Verfolger um und kehrt in sein Land zurück.

Nordkorea hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäussert.Etwa 1000 Nordkoreaner pro Jahr schaffen es, aus ihrem Land zu fliehen. Meist führt sie die Flucht über China, Laos und Thailand nach Südkorea. Der direkte Weg in den südlichen Nachbarstaat ist sehr selten. Für Soldaten ist die Flucht aus Nordkorea besonders gefährlich: Fahnenflucht wird mit Erschiessen geahndet. Werden Frauen erwischt, werden sie meist nicht exekutiert, sondern ins Arbeitslager gesteckt. Vorher werden sie oft vergewaltigt – in China sind nordkoreanische Frauen Freiwild, ohne Recht, ohne Schutz.

Quellen: youtube.com / spiegel.de / ard.de