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Schulleiter beschimpft Eltern, die Mobbing-Vorfall öffentlich machen

Bildquelle: Facebook

Die Veröffentlichung eines Mobbing-Videos ihrer Tochter sei „negativ und übertrieben“

Auf dem Facebook-Video ist ein Mädchen zu sehen, das ein anderes Mädchen zu Boden drückt und dann schlägt. Als das Opfer aufzuspringen versucht, packt ein drittes Mädchen es wieder. Alle drei rennen los und landen gefährlich nah an der Strasse. Im gesamten Video sind „Stopp“-Rufe und Autohupen zu hören. Der Mobbing-Vorfall ereignete sich am 6. November 2017. Die drei Beteiligten sind Schülerinnen der Coolidge Middle School in Granite City, Illinois.

Das Video ist bislang fast 10’000 Mal angesehen und mehr als 200 Mal geteilt worden. Über 3’000 Menschen haben eine Petition auf change.org unterzeichnet, die auf Veränderungen im Umgang mit Mobbing drängt. Adressiert ist die Petition an den Leiter der Schulaufsicht, Jim Greenwald, und den Bürgermeister von Granite City, Ed Hagnauer.

Wer glaubt, der Schulleiter sei geschockt über die Gewalt unter den Schülern, irrt. Im Gegenteil: Er macht den Eltern des Opfers Vorwürfe. Sie hätten durch die Veröffentlichung des Videos „negative, übertriebene Nachrichten in den Medien verbreitet“. Er verstehe zwar die Sorge. Aber aus einem zu lösenden Problem sei nun ein sensationsheischendes virales Video geworden. „Diese Art von Negativität ist jenseits meiner Kontrollmöglichkeiten.“

„Entsetzlich“ findet diese Reaktion Jewl Marrs, die Mutter der zu Boden geschleuderten 12-Jährigen. Sie habe auf das Video hin enorme Unterstützung erfahren. „In keiner Weise ist das übertrieben“, so Marrs. „Das hätte fatal sein können – nicht nur für meine Tochter, sondern auch für die anderen beteiligten Schüler.“

My daughter was jumped leaving Coolidge on Monday now the students involved have not even received consequences other than one so my straight-A student who doesn't even want to miss school when she's sick is now terrified and scared to even attend school she's been let down by the system now for a zero tolerance for bullying or fighting seems to be as if it only applies for certain students now I return my daughter to school today as one of the girls that attacked her on school property proceeded to yell down the hallway and make more threats with teachers standing there. One thing im not getting is how the hell this is not being handled accordingly..i have contacted school board .police teachers and parents no One seems to give a shit. Well now fox2news you paid for it is being contacted. I need some help or advice on any other ideas anyone has. Please parent to parent when your child is hurting and there is nothing you can do it can and will put you in a spot to take matters into your own hands. But that will not fix the issue. The system is failing our kids daily I for one have had enough I'm standing up and I'm hoping I have more friends and family that stand up to enough is enough

Posted by Jewl Marrs on Mittwoch, 8. November 2017

Mädchen in der Schweiz zu Tode gemobbt

Über das Angebot der Schule, ihrer Tochter einen fünfminütigen „Vorsprung“ zu geben, damit sie vor anderen Schülern die Schule verlassen könne, zeigt sich Marrs irritiert. Es brauche eine harte Bestrafung für die Mädchen, die ihre Tochter mobbten. Es müsse ein Zeichen gesetzt werden, dass ein solches Verhalten nicht geduldet werde. Ihre Tochter habe solche Angst, dass sie nicht mehr zur Schule gehe.

Todesangst wegen Mobbings? Alles andere als übertrieben. Eine aktuelle Pisa-Studie zeigt, dass auch in Deutschland jeder sechste Jugendliche regelmässig gemobbt wird. „Für manche ist die Schule ein Ort der Qual“, schreiben die Autoren. Jungen würden häufiger schikaniert, Mädchen seien stärker von Ausgrenzung und bösen Gerüchten betroffen.

Und das Mobbing macht keineswegs am Schultor halt. Gemäss einer ETH-Studie ist rund die Hälfte aller Jugendlichen mindestens einmal von Cybermobbing betroffen. Ein besonders schlimmer Vorfall ereignete sich im August dieses Jahres im schweizerischen Spreitenbach: Ein 13-jähriges Mädchen nahm sich das Leben. Mitschüler hatten sie in den sozialen Medien regelrecht zu Tode gemobbt.

Quellen: bnd.com / waz.de / aargauerzeitung.ch

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