Saudische Polizei verhaftet gleichgeschlechtliches Paar

Video einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit in Saudi Arabien geht um den Erdball

Auf YouTube und Twitter geht seit kurzem ein Video einer vermeintlichen „Hochzeit“ zweier Männer viral. Das Video war in Aradiyat, nahe der heiligen Stätte Mecca aufgenommen wordern. Mecca gilt als der heiligste Ort aller Muslime. Millionen Gläubige pilgern jedes Jahr dorthin, um zu beten.

Auf dem Video sind mehrere Männer zu sehen, die bodenlange traditionelle saudische Gewänder in weiss tragen. Einer der Eheleute ist ganz in schwarz gekleidet. In einer Zeremonie treten sie vor den Traualtar. Dabei wird das Homo-Paar von den Gästen mit Konfetti beworfen. Nun hat die saudische Polizei mehrere Razzien durchgeführt und etliche Teilnehmer dieser Zeremonie  sowie das Ehepaar verhaftet.

زواج مثليين في مكه بس المظله والبخاخات حريقه pic.twitter.com/T4IcKEvOlt

— Nawaf👨🏻‍🔧 (@nafxil2) January 3, 2018

Schwule leben in Saudi Arabien gefährlich

Im Königreich Saudi Arabien kann die Zurschaustellung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung gravierende Folgen haben. Denn nach wie vor steht Homosexualität unter Todesstrafe. Zuletzt wurde diese 2005 praktiziert.

Damals soll ein schwules Paar angeblich einen Pakistani umgebracht haben, weil er von ihrer Beziehung wusste. Oft werden Beschuldigte mit Peitschenschlägen oder Gefängnis bestraft.

Obwohl unter dem Vorwand der „Modernisierung“ beispielsweise das Fahrverbot für Frauen aufgehoben wird (wir haben darüber berichtet), sieht das Königreich unter Kronprinz Mohammed bin Salan keine Notwendigkeit, die LGTBI-Community zu tolerieren oder zu schützen. Homosexualität, vor allem nahe Mecca, soll weiterhin massiv geahndet werden.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch zeigen sich besorgt

Ein Twitter-User schrieb zu dem Vorfall:

„Seit 2013 scheint sich in Mecca das Phänomen der Homosexualität zu steigern. Eine Antwort wäre vielleicht Mecca von dieser Korruption, die vor allem von Ausländern stammt, zu säubern.“

Vor einigen Jahren wurde beispielsweise ein damals 24-jähriger Mann verhaftet und zu 450 Peitschenhieben verurteilt. Er hat versucht, andere schwule Männer auf Twitter kennenzulernen.

Quelle: gaystarnews.com/Twitter/YouTube