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Norwegen will sämtliche Drogen entkriminalisieren

Bildquelle: Newshub

Das skandinavische Land hat kürzlich darüber abgestimmt

 Während in asiatischen Ländern teilweise noch die Todesstrafe auf Drogenkonsum verhängt werden kann und auch die USA noch mit drakonischen Haftstrafen versucht, Süchtige unter Kontrolle zu bekommen, macht Norwegen einen Schritt in die andere Richtung.
Das norwegische Parlament hat mit grosser Mehrheit entschieden, dass Drogenkonsum nicht mehr mit Gefängnis geahndet werden soll. Vertreter des gesamten politischen Spektrums von links und rechts sind zu diesem Schluss gekommen.

Vorbild war unter anderem Portugal, das schon 2001 eine ähnliche Entkriminalisierung von Drogen verabschiedet worden ist. Der Konsum und die durch verseuchte Spritzen infiszierte HIV-Infektionsrate ist daraufhin deutlich gesunken. Portugal hat somit die zweitniedrigste Rate der Drogentoten in Europa.

Im Jahr 2014 musste Norwegen 266 Drogentote verschreiben. Vergleichsweise gab es in der Schweiz 132 drogenbedingte Todesfälle im Jahr 2015, wie die Seite suchtmonitoring.ch in einer Statistik zeigte.

Norwegen folgt Portugals Beispiel, das Video finden Sie hier:
http://www.newshub.co.nz/home/world/2017/12/norway-to-decriminalise-drugs.html

Behandlung anstatt Bestrafung in Norwegen

Anstatt Suchtpatienten wie Kriminelle in Gefängnisse zu sperren, möchte man auf Behandlung, Therapie und Prävention setzen.
Dieser Ansatz steht ganz im Gegensatz zum amerikanischen System, wo seit den 1970er-Jahren der „War on Drugs“ (Krieg den Drogen) herrscht, also eine repressive Drogenpolitik, die den Steuerzahler jährlich Milliarden Dollar kostet. Genau um dies zu verhindern, setzt man in Norwegen auf mehr Verständnis Drogensüchtigen gegenüber. Man wolle sie zukünftig als Kranke und nicht als Kriminelle betrachten, daher auch die Entkriminalisierung.
„Die Veränderung wird einige Zeit brauchen, aber das bedeutet eine veränderte Sichtweise: Diejenigen, die ein Drogenproblem haben, sollten als krank behandelt werden und nicht als Kriminelle mit klassischen Sanktionen wie Geldbußen und Gefängnisstrafen“, sagte Sveinung Stensland des Storting Health Committee. Trotzdem bleibe der Konsum von nicht zugelassenen Rauschmitteln nach wie vor illegal in Norwegen, so Stensland. „Es ist wichtig zu betonen, dass wir Cannabis und andere Drogen nicht legalisieren, sondern entkriminalisieren.“
Quellen: kurier.at/deutsch.rt.com/newshub.com/huffpost.com/suchtmonitoring.ch

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