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In Grossbritannien dürfen Jungen heulen

Laszive Frauen, starke Männer: Noch immer lebt die Werbung von Stereotypen. In Grossbritannien dürfte sich das bald ändern.

Ein Junge heult nicht – zumindest nicht in der Werbung. Wäsche waschen? Frauensache. Nicht nur in Werbungen von anno dazumal werden Geschlechterstereotypen weiterverbreitet, auch heute noch lebt die Werbeindustrie von billigen Klischees.

In Grossbritannien tritt nun der Werbe-Wächter der britischen Advertising Standards Authority (ASA) auf den Plan. Die Behörde schlägt neue Regeln vor, laut denen Werbung, durch die sexistische oder andere diskriminierende Stereotypen gefördert werden, verboten werden soll. «Darstellungen, die einen veralteten und stereotypen Blick auf Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft wiedergeben, können sich negativ auf die Betrachter auswirken», begründet ASA-Chef Guy Parker den Vorstoss seiner Behörde.

Bildquelle: GAP

Vor allem Kinder könnten in ihrer eigenen Wahrnehmung dessen, was sie in Zukunft erreichen können, eingeschränkt werden. Ein Negativbeispiel, das die Behörde nennt, kommt vom Bekleidungshersteller Gap. Er bewarb Kleidung für Mädchen und Jungen vollkommen verschieden: Während in einer Werbung ein Junge mit einem Einstein-T-Shirt zu sehen war und neben dem Bild der Text «Deine Zukunft beginnt hier» zu lesen war, stand bei der Werbung für ein glitzerndes rosa Shirt eines kleinen Mädchens: «The Social Butterfly», übersetzt «der soziale Schmetterling». Daneben suggerierte ein Text, dass es mit solcher Kleidung auf dem Spielplatz das Gesprächsthema Nummer eins sei.

Auch Werbung, in denen Frauen wie Objekte dargestellt werden, könnten unter das Verbot fallen. Besonders viele Beschwerden erhielt die ASA etwa für ein Plakat, auf dem das Model Cara Delevingne sich nackt räkelt und dabei eine Flasche des Tom-Ford-Parfüms Black Orchid in der Hand hält.

Bildquelle: Tom Ford

Sollte die ASA mit ihren Regelvorstössen durchkommen – ein Regierungskomitee muss sie noch bewilligen –, wäre derart sexistische und diskriminierende Werbung nicht länger erlaubt.

Quellen: Tagesanzeiger / wirtschaft.com

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