Startseite / Total sozial / cooles Zeug / „Ey Twitter, löscht den Sch…“: Künstler sprüht Hassbotschaften vor Twitter-Büro

„Ey Twitter, löscht den Sch…“: Künstler sprüht Hassbotschaften vor Twitter-Büro

#HEYTWITTER: Satirische Aktion gegen Hass-Tweets

„Nigger sind eine Plage“, „Judenschwein“, „Lass mal wieder zusammen Juden vergasen, die Zeiten waren schön“ – 30 solcher menschenverachtender Sprüche lesen Passanten in der vergangenen Woche vor der Twitter-Zentrale in Hamburg-Altona. Und dazwischen, in blauer Farbe, die Aufforderung „Ey Twitter, löscht den Scheiss“.

Zunächst weiss niemand, wer hinter der Aktion steckt, am Montag bekennt sich der israelische Schriftsteller und Satiriker Shahak Shapira dazu. In einem Video, das unter dem Hashtag #HEYTWITTER derzeit viral geht, erklärt er, er habe in den letzten sechs Monaten rund 450 Hasskommentare auf Facebook und Twitter gemeldet. „Auf Facebook habe ich 150 Beiträge gemeldet. 150 davon wurden entfernt. Das hat in der Regel ein bis drei Tage gedauert.“ Auf Twitter habe er etwa 300 Beiträge gemeldet und innerhalb von sechs Monaten genau neun Antworten bekommen. „Und alle Antworten besagten, dass kein Verstoss gegen die Twitter-Regeln vorliegt.“ Da habe er sich gedacht: „Okay, wenn Twitter mich zwingt, diese Dinge zu sehen, müssen sie sie auch zu sehen bekommen.“

Am Ende des Films ist zu sehen, wie ein Mann mit einem Reinigungswagen die Sprüche entfernt – allerdings nur jene genau vor dem Eingang des Bürogebäudes. Das passe eigentlich ganz gut zu der Twitter-Politik, meint Shahak Shapira. „Schön vor der eigenen Haustür kehren, um den Rest sollen sich die anderen kümmern.“

Shahak Shapira lebt in Berlin. 2002 immigrierte er mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder aus Israel nach Deutschland, in eine „ostdeutsche NPD-Hochburg“ in Sachsen-Anhalt. 2010 wurde sein Bruder von einem Rechtsextremisten als „Judenschwein“ beschimpft und zusammengeschlagen. Vier Jahre später wurde er selbst von einer Gruppe antisemitischer Männer angegriffen. Auf diesem Ereignis basiert seine erfolgreiche Autobiographie „Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen!“

Bereits Anfang dieses Jahres hatte Shapira mit einer Aktion für Aufsehen gesorgt: „Yolocaust“ nannte er das Projekt, in dem er Bilder fröhlicher Touristen am Berliner Holocaust-Denkmal Aufnahmen aus den Vernichtungslagern der Nazis gegenübergestellte.

Quelle: wuv.de / faz.de/ wikipedia.de

sehen Sie auch:

Ungewöhnliche Gender Reveal Party mit Alligator geht viral

Alligator verrät das Geschlecht des ungeborenen Babys An einer Gender Reveal Party hat sich ein …

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.