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Schildkröten und Katzen küren Filmpreisgewinner

„Making films is not a sport – not to be ranked to tell who is the best“, meint das Team des International Random Film Festivals, welches am ersten Maiwochenende in Helsinki seine sechste Ausgabe feierte.

Bei diesem Festival läuft alles etwas anders. Jedes Jahr findet es zu einem willkürlich ausgewählten Zeitpunkt an einem willkürlich ausgewählten Ort statt. Die 25 projizierten Filme, sind ausnahmslos willkürlich ausgewählt. Um transparent zu bleiben, hat sich das Festival-Team entschieden, der Welt einen Einblick in die Verleihung des Cat Audience Awards zu gewähren.

Neben dem Cat Audience Award verlieh man dieses Jahr den Runaway Turtle Award, sowie den Random Grand Prix, den „ältesten und prestigeträchtigsten willkürlichen Filmpreis der Welt“.

26. Februar 2017:
Die Academy Awards für das Filmjahr 2016 werden verliehen. Statt Moonlight wird aus Versehen La La Land der Oscar für den besten Film vergeben.

4. März 2017
Die Sendung Circus Halli Galli schafft es, einen falschen Ryan Gosling in die Verleihung der Goldenen Kamera zu schleusen und deckt auf, dass es als Berühmtheit reicht, in der Umgebung zu sein, um einen grossen Preis zu bekommen.

Die Idee für das Random Film Fest kam Hannaleena Hauru und Synes Elischka vor acht Jahren an einem Sommermorgen. Sie waren unzufrieden mit den üblichen Abläufen und wollten ein Festival, bei dem wirklich jeder die gleichen Chancen bekommt. Also entschloss man sich kurzerhand, das Konzept eines Qualitätswettbewerbs komplett aufzugeben und es durch ein Konzept der Willkür zu ersetzen.

Dieses Konzept hält sich (mit kurzem Unterbruch) seit 2009. Beim IRFF spielt es keine Rolle, ob man die Organisatoren kennt, schon Mal einen anderen guten Film gemacht hat, oder das eingereichte Werk bereits preisgekrönt ist. Jede Einreichung ist kostenlos und somit wird jedem, der einen Zugang zum Internet findet, die Teilnahme ermöglicht.

Auch für einen Offline-Event wie das Random Film Fest ist das Internet von grösster Bedeutung. Denn gerade für ein Festival, welches Chancengleichheit als Grundprinzip deklariert, ist es wertvoll, eine Reichweite zu haben, die den ganzen Globus umfasst.

Ich bin ausserdem sehr glücklich darüber, dass durch die Kommunikation über das Netz, auch in Aussenstehenden wie mir eine Faszination für dieses Festival geweckt werden kann. Ich bin fasziniert von einem Anlass, der ein sehr aufwendiger Scherz ist, gleichzeitig aber eine Ernsthaftigkeit ausstrahlt, was die Kritik an den bestehenden Filmfestival-Sitten angeht. Das Einzige worüber ich mir Sorgen mache, ist, ob sich die Jury in den nächsten Jahren nochmals übertreffen kann.

Quellen: Random Film Festival

 

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