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Der Begriff Haptik bezeichnet ein breites Themenfeld, welches sich mit verschiedenen Fragen der menschlichen Wahrnehmung beschäftigt.
Innerhalb dieses Feldes unterscheidet man zwischen haptische und taktile Wahrnehmung. Die haptische Wahrnehmung meint die Abtastung von Oberflächen, mit dem Ziel diese aktiv zu erkundigen. Die taktile Wahrnehmung meint hingegen, dass passive wahrnehmen von Reizen mittels den Rezeptoren der Haut.
In letzter Zeit wurden die Begriffe öfters in der Öffentlichkeit erwähnt. Vor allem in Verbindung mit verschiedenen Gadgets die mit „haptic feedback“ Funktionen ausgestattet sind. In diesem Kontext geht es darum, dass Geräte mit solchen Funktionen das Empfinden einer Oberfläche bzw. Textur beim Benutzer simulieren können. Doch warum will man überhaupt eine Textur simulieren, anstatt diese mit den entsprechenden Materialien umzusetzen?
Diese Frage kann man beantworten, indem man die Unterschiede in der Bedienung eines Touch-Screen-Geräts gegenüber der Bedienung eines Geräts mit einer Tastatur vergleicht. Beide Bedienkonzepte haben ihre Stärken und Schwächen. Ein Gerät fast vollständig über ein Touch-Screen zu bedienen hat die Vorteile, dass jede App ihre eigenen Bedienelemente einsetzen kann und der Benutzer mit diesen Elementen direkt auf dem Bildschirm interagieren kann. Durch das Fehlen einer Tastatur spart man Platz und/oder man kann den Platz für ein grösseres Display und/oder andere Komponente nutzen. Für nicht wenige Benutzer hat sich die Texteingabe, jedoch als Schwachstelle der Touch-Screens erwiesen. Ob dies immer noch der Fall ist und ob es nicht eine Frage der Zeit ist, bis man sich gewöhnt hat auf einem Touch-Screen genauso gut zu texten, ist eine Frage die vielleicht jeder für sich beantworten sollte. Was aber im Kontext der Haptik interessant ist, ist dass solche Technologien es ermöglichen könnten, die Textur bzw. das Gefühl des Drückens einer physischen Taste auf einem Touch-Screen zu simulieren. Solche Technologien könnten es also erlauben das Gefühl verschiedener Oberflächen und Texturen auf einem Glasbildschirm nachzustellen bzw. zu simulieren. Dies könnte die Bedienungsmöglichkeiten mittels Touch-Technologie erheblich beeinflussen und erweitern. Ein anderes Beispiel, dass schon lange auf dem Markt erhätlich ist, sind Videogame-Controller. Die Dual-Shock-Controller von Sony können z.B. in einem Rennspiel, den Zustand der Strasse simmulieren, indem sie bei einer holprigen Strasse vibrieren. Somit wird mittels Vibration, der Zustand einer virtuellen Strasse, in ein für den Spieler physisch wahrnehmbares Gefühl übermittelt.
Technologien für haptische bzw. taktile Wahrnehmung könnten zukünftig aber auch andere Branchen aufmischen.
Ein Beispiel dafür ist eine neue Werbeidee von Stoli Vodka (Stolichnaya Vodka). In einem Werbevideo wird gezeigt, wie eine Frau ein Stolichnaya Vodka Martini schüttelt. Dadurch soll man nicht nur sehen, sondern auch fühlen, wie ein Martini gemacht wird. Das innovative Konzept entstand in der Zusammenarbeit zwischen Stolichnaya Vodka, Opera Mediaworks und Immersion Corporation. Immersion Corporation ist ein Unternehmen welches sich auf die Entwicklung von haptischen Technologien spezialisiert. Opera Mediaworks ist eine mobile Werbeplattform, die es Unternehmen und Werber erlaubt, ihren Brand erfolgreich zu kommunizieren. Zurzeit läuft die mit haptischen Effekten bereicherte Werbung von Stolichnaya Vodka auf ausgewählte Android Apps mittels der Opera Mediaworks Plattform.
Der Einsatz von haptischen Technologien in der Werbebranche kann in Zukunft einzigartige Erlebnisse für den Benutzer bringen. Man könnte z.B. das Gefühl eines sich annähernden Autos oder sogar das Gefühl eines pulsierenden Herzens vermitteln.
Quellen und weitere Hinweise:
http://www.computerworld.com/article/2686106/how-haptics-will-transform-your-gadgets.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Haptische_Wahrnehmung
https://de.wikipedia.org/wiki/Oberfl%C3%A4chensensibilit%C3%A4t
http://operamediaworks.com/newsroom/press-releases/tactile-mobile-video
