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Brightcove Play 2015 – ein Überblick

Vor ein paar Tagen fand die jährliche Brightcove Konferenz Play 2015 statt. Dabei werden die aktuellsten Trends und Lösungen in Sachen digitale Medien diskutiert und präsentiert. Wir haben für sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Quelle: play.brightcove.com

Brightcove CEO David Mendels fängt mit dem wichtigsten Trend an, der immer wieder auch Beachtung in den Medien findet, nämlich dass der Konsum von Videos im Internet immer weiter steigt. Dabei erwähnt er ein Paar interessante Veränderungen die sich diesbezüglich im Distributions- und Konsumverhalten von Produzenten und Konsumenten vollziehen. Online Video wird nun immer öfters auch für politische Wahlkampagnen eingesetzt. Musiker und Entertainer dessen Musikvideos früher im Kabelfernsehen debütierten, feiern nun Premiere auf Youtube oder sogar auch Snapchat. Ein Beispiel dafür ist Madonna’s Video „Living for Love“, welches zum ersten Mal im „Discover tab“ von Snapchat erschien (Quelle). Zudem erfreuen sich die „E-Sports“ einer sehr grossen Aufmerksamkeit. Unter E-Sports wird das professionelle Spielen von Computergames und Teilnahme an Wettkämpfen verstanden. Zumindest was deren Videokonsum im Internet angeht, generieren diese, gemäss Brightcove CEO David Mendels, höhere Quoten als traditionelle Sportarten.

Als Übergang zum Kern des Themas wurden drei zentrale Stichworte erwähnt: Inhalt – Technologie – Publikum.

Hinsichtlich des Inhalts sind seit langem zwei wichtige Trends zu beobachten. Erstens die „Demokratisierung von Inhalten“ und zweitens die Entstehung neuer Formen von Engagement. Der erste Trend ist schon seit langem bekannt und es handelt sich dabei u.a. um die Senkung der Kosten die für die Herstellung von Online-Videos benötigt werden. Das eine Herausbildung neuer Formen von Engagement stattfindet ist zwar auch bekannt, doch da es sich dabei immer um unterschiedliche Umsetzungen handelt, ist es immer wieder interessant zu sehen, welche originellen und kreativen Lösungen aufgekommen sind. Diesbezüglich zeigt uns David Mendels ein Paar interessante Beispiele. Eines davon erlaubt es Tags über die Spieler eines Fussballspiels einzublenden, während sie auf dem Feld spielen. Wenn die Funktion aktiviert wird, schwebt neben jedem Spieler sein Name mit und es besteht die Möglichkeit darauf zu klicken um weitere Informationen über den Spieler zu bekommen, dies alles in Echtzeit bzw. Live-Übertragungen. Analog lassen sich auch einzelne Produkte in Videos taggen und diese mit einem Link zu einem Online-Shop verlinken.

Der Kern der Präsentation ist die Technologie. Dabei wird als erstes eine allgemeine Entwicklung vorgestellt und das daraus entstehende Hauptziel von Content-Produzenten. Beim Trend handelt es sich um die immer zunehmende Vielfältigkeit an Plattformen bzw. Geräten. Dabei ist nicht nur die schon „klassische“ Vorstellung Desktop & Mobile gemeint, sondern Geräte die weder Desktop noch Mobile sind, sondern eine Kategorie für sich wie z.B. diverse SetTop-Boxen, Konsolen, HDMI-Sticks etc. Alles Geräte die den Konsum von Medien erlauben, jedoch auch jede für sich unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Dateiformat & Videocodec stellen.

Aus dieser Entwicklung folgt David Mendels, dass es nicht mehr darum geht, wie und auf welche Plattformen man ein Video verbreiten soll, da es dafür, wie bereits erwähnt, genügend Plattformen gibt, sondern wie man den Workflow  der Videodistribution optimiert um den Ansprüchen verschiedenster Plattformen und Geräte zu genügen ohne dabei allzu viel Zeit zu verlieren. Gleichzeitig soll die Qualität des Nutzererlebnisses verbessert werden und neue Monetarisierungsmöglichkeiten geschaffen werden. Im Zusammenhang dieses Bedürfnisses, werden nun diverse Neuerungen an bestehende Produkte präsentiert, als auch neue und in der Entwicklungsphase stehende Lösungen.

Im Bereich der Dienstleistung „Brightcove as a Platform“ wurden die Programmierschnittstellen aktualisiert, was die Weiterentwicklung diverser Lösungen erleichtern und ermöglich soll. Ein Beispiel dafür ist die Möglichkeit ein System zu entwickeln, welches den Kunden eines Medienunternehmens individuellen Zugang zu Analytics Daten gewährt.

Die nächste Neuerung betrifft die Brightcove Videocloud, die Lösung für flexible und benutzerdefinierte Videodistribution und Videoverwaltung.  Hier wurden drei grosse Neuerungen vorgestellt.

  1. Erstens ist das publizieren von Inhalten einfacher und schneller geworden. Dafür sorgt ein neuer Dashboard. Das ist eine Startseite die erscheint, wenn man sich in seinem Account einloggt und eine Übersicht über die aktuellen Aktivitäten des Accounts beinhaltet, als auch Verknüpfungen zu weiteren Funktionen.
  2. Zweitens sind diverse andere Werkzeuge benutzerfreundlicher und effizienter geworden.
    • Es ist z.B. möglich, Videos direkt über eine URL auf Brightcove hochzuladen. Auf diese Weise könnte man Videos direkt auch via Dropbox hochladen.
    • Den Benutzern stehen neue Rendition Profile zur Auswahl, je nachdem ob es im Video viele Nahaufnahmen oder viel Bewegung gibt.
    • Metadaten können nun auch während des Uploads eingegeben werden.
    • Es besteht die Möglichkeit verschiedene Zugriffsberechtigungen für bestimmte Benutzer einzurichten. Z.B. nur mit einer Berechtigung zum Upload.
    • Die ganze Benutzeroberfläche ist nun HTML basiert. Dies erlaubt somit den Zugriff und den Videoupload auf die Videocloud auch von iOS basierten Geräte aus (iPhone, iPad, iPod Touch).
    • Das publizieren von Playlisten ist einfacher geworden. Hier ist es am besten wenn man selber mit den neuen Funktionen experimentiert.
    • Nun sind auch „Call-to-actions“ (Handlungsaufforderung) als Option integriert.
  3. Die dritte grosse Neuerung betrifft das Analytics Modul. Es ist möglich benutzerdefinierte Kundenreportings zu generieren. Dies, wie bereits erwähnt, dank der optimierten Programmiererschnittstellen. Bald wird es auch möglich sein, Reportings nach einem bestimmten Zeitplan, automatisch an den Kunden zu versenden.

Um auf die Neuerungen zugreifen zu können muss man auf das neue Videocloud Studio umstellen. Für einige Zeit wird es möglich sein zwischen dem alten und neuen Studio zu wechseln, zu vergleichen und mit verschiedenen Funktionen zu experimentieren.

Im letzten Teil der Präsentation wurde auf diverse andere Lösungen eingegangen, die für das Optimieren des Workflows der Videodistribution beitragen sollen:

  • Darunter eine Lösung des Unternehmens Neon Lab, welche basierend auf Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, Videovorschaubilder (Thumbnails) so optimieren, um die Aufmerksamkeit von potentiellen Zuschauern besser einfangen zu können.
  • Ein weiterer Punkt sind diverse Lösungen, die eine „Interaktivitätsebene“ über ein Video auflegen, was zu interessanten Werbeeffekte führen kann und neue Monetarisierungsmöglichkeiten eröffnet. Darunter fällt auch die oben erwähnte Verknüpfung von Objekten die in Videos zu sehen sind, mit Links zu Online-Shops. E-Commerce Unternehmen benutzen heutzutage immer mehr Videos um ihre Produkte vorzustellen, doch mit der Verknüpfung einzelner Produkte im Video mit dem Online-Shop, könnte man vielleicht einen noch grösseren Verkaufserfolg erzielen. Eine Firma die sich auf Lösungen in diesem Bereich spezialisiert ist Adways.
  • Hinsichtlich der Monetarisierung von Live-Übertragungen im Internet, verweist Brightcove auf ihre Dienstleistung Once. Die Dienstleistung erlaubt es Werbung, während des Live-Streams, dynamisch einzufügen.
  • Im Bezug auf digitales Marketing wird erinnert, dass immer öfters in Unternehmen nicht mehr nur die Sales-Abteilung für den Verkauf von Produkten zuständig ist, sondern auch die Marketing Abteilung. Die Leistung von Marketing schöpft sich also nicht mehr nur darin aus Aufmerksamkeit zu generieren, sondern die durch Aufmerksamkeit angesprochenen potentiellen Kunden, auch in zahlende Kunden umzuwandeln – Stichwort Conversion Marketing. Diesbezüglich erinnert Brightcove an ein relativ neues Produkt, dass sie letztes Jahr eingeführt haben – Brightcove Video Marketing Suite. Das Paket besteht aus zwei Komponenten: die VideoCloud und die Video Gallery. Was die Video Gallery, im Unterschied zur VideoCloud erlaubt, ist das erstellen von benutzerdefinierten Videoportalen. D.h. ein Video, oder mehrere Videos sind nicht nur via, auf der Website eines Kunden, eingebettete Player bzw. Playlisten abzurufen, sondern man kann ganze Videoportale um ein Produkt, Thema, Veranstaltung etc. erstellen. Ein Beispiel wo ein dedizierte Videowebsite Sinn machen würde ist bei einer Veranstaltung. Brightcove unterscheidet zwischen Pre-Event Stage, During-Event Stage und Post-Event Stage. Im Pre-Event Stage, also die Stunden, Tage oder Wochen vor einem Event, können unterschiedliche Informationen eingeblendet werden, wie z.B. eine Countdown-Uhr oder vielleicht auch Bilder von der Vorbereitungsphase, wie z.B. Bühnenbau, Making ofs, Interviews mit Organisatoren etc. Während der During-Event Stage kann man die Live-Übertragung laufen lassen und nebenbei eine Chat-Funktion einbinden, wo die Zuschauer miteinander interagieren können. Während all dieser Phasen lässt sich auch ein Twitter-Feed einbinden, sodass jegliche Tweets um die Veranstaltung erscheinen und sich vielleicht sogar zu einer Diskussion entfalten. In der Post-Event Stage können nun eines oder mehrere Videos vom Event erscheinen, Bonus-Material, „Behind-The-Scenes“ etc. All das trägt dazu bei, dass die Investition die man in der Veranstaltung getätigt hat, sich auch nach dem Event auszahlt, indem das Publikum auf der Videoportal-Website weiter interagieren kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auf Videos und Videodistribution spannende Zeiten zukommen. Wir sehen, dass Bewegtbilder im Internet immer stärker von Interaktivität geprägt werden und immer mehr Distributionsmöglichkeiten bestehen, das Publikum anzusprechen und was vielleicht noch wichtiger ist, das Publikum um den eigenen Content zusammenzubringen. All das wird fortlaufend optimiert, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu machen.

 

 

Quelle:

http://play.brightcove.com/videos/play-2015-keynote?elq=276af942ad0f40388d03e2413d2a55bd&elqCampaignId=887&elqaid=6663&elqat=1&elqTrackId=2e453073b9c34b96b38c9028abd824e9

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