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Alle Konsumenten von Palmöl sind Regenwaldmörder

Wer Produkte mit Palmöl kauft, treibt die illegale Regenwaldrodung in Südostasien voran

Jeden Tag ein Glas Milch, Schokolade, etwas Lippenstift und schon ist man ein Umweltsünder. Denn diese und viele weitere Produkte unseres Alltags enthalten Palmöl – das weltweit am häufigsten verwendete Pflanzenöl aus Südostasien. Indonesien und Malaysia sind dessen grösste Produzenten und zerstören mit der Palmölproduktion jährlich grosse Flächen ihres Regenwaldes, meistens illegal. Sie brennen das Land nieder und verursachen irreparable Umweltschäden.

2015 hat sogar die Nasa vor der Luftverschmutzung gewarnt. Der Rauch beeinträchtigt jedes Jahr auch die Nachbarländer, Menschen werden krank, Schulen geschlossen.

Nicht nur Lebensraum der Menschen in Gefahr

Aber nicht nur wir Menschen leiden unter dem Raubbau. Seltene Tiere wie Elefanten, Tiger, Nashörner und Orang Utans werden ihres Lebensraumes beraubt und sind vom Aussterben bedroht. Schon 2004 hat der WWF versucht, der Umweltkatastrophe beizukommen, indem das Gütesiegel RSPO zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Ölpalmplantagen erarbeitet wurde. Wer nach dessen Richtlinien arbeitet, soll keine Wälder roden, Tiere und Pflanzen schützen, den Arbeitern angemessene Mindestlöhne bezahlen, von Kinderarbeit absehen und sich von einer unanhängigen Stelle kontrollieren lassen.

Mittlerweile werden knapp 20 Prozent der jährlich rund 70 Tonnen Palmöl mit dem Gütesiegel produziert. Es gibt jedoch viele kritische Stimmen, die sagen, RSPO sei eine ‚Grünwaschung‘, die vielen Grossproduzenten dazu diene, ihre illegalen Machenschaften dahinter zu verstecken.

Eine aktuelle Studie des Wissenschaftsmagazins ‚Biogeosciences‘ hat erstmals den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und Raubbau untersucht und ist zum eindeutigen Schluss gekommen, dass Ölpalmplantagen das Klima drastisch beeinflussen. So ist die Temperatur über jungen Plantagen um fast 10 Grad Celsius höher als über dem Regenwald. Warum? Weil die Pflanzen kleiner sind und das Blätterdach lückenhaft ist. So kann die Sonne den Boden austrocknen und Hitze speichern. Die Sümpfe trocknen aus, der Grundwasserspiegel sinkt, Fauna, Flora und Menschen leiden an den Folgen.

Auch die Schweizer Bauern roden indirekt den Regenwald

Fast alle Kraftfutter für Milchkühe enthalten Palmöl. Zudem strebt die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit Indonesien und Malaysia an, das eine Zollfreiheit für Palmöl beinhalten und somit den schweizerischen Markt mit billigem Palmöl fluten würde. Neben der drohenden zunehmenden Zerstörung des Regenwalds in Südostasien würde auch der schweizerische Rapsölmarkt leiden.

Gegen dieses Freihandelsabkommen hat ‚Rettet den Regenwald‘ letztes Jahr eine Petition mit 153’000 Unterschriften eingereicht. Der Entscheid ist noch ausstehend. Leider ist Palmöl hierzulande oft als ‚pflanzliche Fette und Öle‘ deklariert. Somit weiss auch der umweltbewusste Konsument oft nicht, ob er nun ein frevelhaftes Produkt mit Palmöl gekauft hat oder nicht.

Quellen: YouTube, regenwald.org, biogeosciences.net, egu.eu, wwf.com

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