Barbusige Frauenrechtlerin sorgt im Vatikan für Tumult
Es passiert am Montag, kurz vor der Verkündung der Weihnachtsbotschaft durch Papst Franziskus: Eine Femen-Aktivistin stürmt zur Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz, entblösst ihren Oberkörper, ruft auf Englisch „Gott ist eine Frau“ und reisst die Jesusfigur aus der Krippe.„Gott ist eine Frau“ steht auch auf dem Oberkörper der 25-jährigen Ukrainerin, ausserdem #metoo und „Assaulted by church“, also „Missbraucht durch die Kirche“.
In einer Mitteilung der Organisation wird es später heissen, man habe mit der Aktion gegen die Sexualmoral des Vatikans protestieren wollen und gegen den Versuch, auf Frauen und das Recht auf ihren Körper einzuwirken – zum Beispiel im Fall von Abtreibungen und Verhütung. „Ein Kind ist nicht von Gott, sondern von einer Frau.“
Topless FEMEN activist tries to take baby Jesus statue in Vatican City
Topless FEMEN activist tries to take baby Jesus statue in Vatican City
Posted by Ruptly on Montag, 25. Dezember 2017
Die ganze Aktion dauert nur wenige Sekunden, dann nimmt die Polizei die Aktivistin fest. Als sei nichts geschehen, verliest der Papst rund zwei Stunden später vor knapp 50’000 Gläubigen seine Weihnachtsbotschaft und spendet den traditionellen Segen „Urbi et orbi“.
„Sextremismus“ gegen patriarchalische Strukturen
Es ist nicht das erste Mal, dass eine „Femen“-Aktivistin sich am Raub des Jesuskinds auf dem Petersplatz versucht. Bereits 2014 machte die Gruppe damit Schlagzeilen. Selbst atheistisch, kritisiert „Femen“ die katholische Kirche seit Jahren als frauenfeindlich.
Immer wieder erregt die 2008 in der Ukraine gegründete feministische Gruppe „Femen“ mit barbusigen Protesten Aufsehen. „Sextremismus“ nennen die insgesamt rund 300 Aktivistinnen diese Form des Protests. Die Provokation sei „der einzige Weg, um gehört zu werden“. Kritiker werfen der Gruppe bei aller Medienwirksamkeit einen Mangel an vertiefter inhaltlicher Arbeit vor.
Quellen: Facebook / Youtube / Wikipedia