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Ein Dank an die Videoessayisten!

Als Filmstudent und neugieriger Mensch bin ich über eine Entwicklung, die das Internet hervorbringt, besonders froh – den Anstieg von Videoessays und ähnlichen Formaten. Die Schwierigkeit visuelle und auditive Phänomene – also auch Film – in einem Text zu beschreiben, ist immer wieder ein Thema. Wieso also nicht das Medium Video verwenden, in dem viel mehr gezeigt statt beschrieben werden kann.

Seit einigen Jahren stosse ich immer häufiger auf Kanäle, die in Form von Videoessays die Welt auf hohem Niveau analytisch auseinandernehmen. Als angehender Filmer ist der Channel Criswell auf YouTube mein Highlight. Denn Lewis Bond, der Betreiber des Kanals, nimmt sich Zeit genug, die Filme, FilmemacherBewegungen und Techniken die er behandelt, dem Zuschauer näherzubringen. In seinen Videos, die in der Regel um die 15 bis 20 Minuten dauern, beschränkt er sich auf einen bestimmten Aspekt, den Lewis Bond am Thema fasziniert. Die Poesie bei Tarkowski, das Unterbewusste bei David Lynch oder das filmische Erlebnis bei Kubrick. Seine Begeisterung dringt bei Bond durch, wie bei kaum einem Anderen.

Ausser natürlich beim Nerdwriter. Der Nerdwriter beschränkt sich nicht bloss auf den Bereich Film. Er nimmt alles, was ihn gerade beschäftigt. Die Themen reichen dabei von Gesellschaftlichem, wie einer Analyse von Trumps Tweets oder der Frage, um was es bei Amazon Go wirklich geht, über Künstlerisches, wie die Bedeutung von Bob Dylans All Along The Watchtower oder Casey Neistats Konzept, bis zur Epidemie mittelmässiger Filme. Ein bis zwei Wochen nimmt er sich jeweils Zeit, um sich in ein Thema zu stürzen. Wer mehr über den Nerdwriter erfahren will: Q&A / super interessantes Interview

Ein etwas anderes Format ist der Supercut: Aus  verschiedenen Filmen wird ein bestimmtes Motiv herausgenommen und zu einem Clip editiert. Diese Art Video dient meiner Meinung nach in erster Linie der Unterhaltung. Durch die neue Zusammenstellung können zwar unentdeckte Zusammenhänge und Verbindungen zwischen verschiedenen Filmwelten auftauchen, doch meist bleibt das Ganze, gerade im Vergleich zur Arbeit von Lewis Bond oder dem Nerdwriter, sehr oberflächlich.

Was mir hingegen sehr zusagt, sind Videos, die im Bild selbst eine Gegenüberstellung zeigen.

Obwohl die Videos ebenfalls ohne Off-Kommentar auskommen, stosse ich in diesem „Genre“ öfters auf gehaltvollere Vergleiche. Verglichen werden kann alles: Das Framing, das Licht, die Ausstattung oder wie hier, ein Blick.

Aber nun dazu, wie ich überhaupt auf all das komme: Vugar Efendi, von dem der Kubrick-Tarkowski-Vergleich stammt, hat eben das dritte Video in einer kleinen Serie veröffentlicht. Darin stellt er Filmszenen Gemälden gegenüber. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Videos auf einem grossen Bildschirm zu schauen.

Film Meets Art II
Film Meets Art I

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