Die Zeitschrift machte sich in einem Video über Hillary Clinton lustig
Zum Jahresende veröffentlichten Vanity Fair ein parodistisches Video, in dem sie der ehemaligen First Lady, Aussenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton (70) Tips zum Neuen Jahr gaben. Für 2018 solle sie sich doch endlich ein neues Hobby suchen: Wanderungen durch den Wald beispielsweise, da sie dies nach ihrer Niederlage gegen Donald Trump tat. Dieses „Hobby“ sollte eine Anspielung auf ein Selfie sein, das eine nichtsahnende Frau gemacht hat, als sie Bill und Hillary Clinton zufällig beim Hiken im Wald begegnete. Das Facebook-Foto ging um die Welt.
Oder etwa Häkeln? Das wäre doch auch etwas. Und sonst könnte sie ja immer noch eine Fortsetzung von ihrem Buch schreiben, Freiwilligen Arbeit leisten oder endlich einmal ihre James-Comey-Vodoo-Puppe entsorgen. Angeblich sei Comey mit ein Grund gewesen, weswegen sie die Wahl gegen den Republikaner Trump verloren habe. Sie solle alles tun, nur nicht wieder für das Präsidentschaftsamt kandidieren. Eine freche Aktion, aber durchaus bissig. „Cheers to you, Hillary Clinton!“, sagen die Mitarbeiter von Vanity Fair mit einem verschmitzten Lächelns in die Kamera und prosten der Demokratin zu.
Maybe it's time for Hillary Clinton to take up a new hobby in 2018 pic.twitter.com/sbE78rA5At
— VANITY FAIR (@VanityFair) December 23, 2017
Vanity Fair macht einen Rückzieher und entschuldigt sich
Doch nicht alle fanden die gewagte Aktion der Zeitschrift zum Lachen. In den sozialen Medien hagelte es nur so an Kritik, so dass sich Vanity Fair für das Video entschuldigen musste.
Viele Twitter-User empörten sich und liessen ihrem Unmut freien Lauf.
„Hört verdammt noch mal auf, Frauen zu sagen, was sie tun und lassen sollen. Überwindet eure Mutterkomplexe!“, schreibt Patricia Arquette.
Hey STOP TELLING WOMEN WHAT THE F-CK THEY SHOULD DO OR CAN DO. Get over your mommy issues.
— Patricia Arquette (@PattyArquette) December 27, 2017
Tom Watson bezeichnete das Video als „sexistisch“ und „dumm“.
1. I have some serious advice for @radhikajones, the brand new editor of @vanityfair, who took over from the legendary Graydon Carter and stepped immediately into a major scandal over a stupid sexist video.
— Tom Watson (@tomwatson) December 27, 2017
Der ersten weiblichen Präsidentschaftskandidatin zu sagen, sie solle anfangen zu stricken, sei ein grosser Mangel an Beurteilungsvermögen seitens Vanity Fair, schreibt Peter Daou auf Twitter.
Thanks @Eviljohna. And thanks to my friends/followers for amplifying your tweet about #CancelVanityFair. Suggesting the first woman to be a major party presidential nominee should take up knitting is a stunning lack of judgment on @VanityFair's part. Especially to end 2017. https://t.co/sWhhpLgyss
— Peter Daou (@peterdaou) December 27, 2017
Und was sagt der Jahrmarkt der Eitelkeit dazu? „Es war ein humoristischer Versuch und es tut uns Leid, dass wir den Nagel nicht auf den Kopf getroffen haben.“ Ob die ehemalige First Lady das genau so sieht, sei dahin gestellt.
Quelle: Twitter