Peinlich oder brilliant?
Wie ein Beautyimperium mit einem Trash Hit und Fussball erfolgreich wird
von Eva Stroppel:
„Das ist das Dümmste, was ich je gesehen habe“. „Schlechtester Song des Jahres“. „Der Song ist bereits (m)ein Ohrwurm, Hilfe“
Die Rede ist vom youtube Hit „I Am Me“ von der Malaysierin Datuk Seri Vida (mit bürgerlichem Namen Hasmiza Othman). Die Glitterlady präsentiert einen schrillen Song, der eher als Selbstinszenierung denn als Musik daherkommt. Der Clip ist so plump, dass er schon beinahe wieder guter Trash ist. So finden denn auch viele Internetuser Gefallen daran:
„Sie ist eine erfolgreiche Businessfrau. Eine Ikone“. „Dieser Song ist überraschend gut. Ich bewundere ihr Selbstvertrauen“. „Ein richtiger Aufsteller“
Der Clip wurde seit dem 13. Juli 2017 bereits ueber 8,7 Mio. Mal geschaut. Der Text ist simple, die Produktion sieht auch so aus, obwohl DSV (Datuk Seri Vida) gemäss eigenen Angaben 1 Million Ringgit (ca. CHF 230000.-) für das Video ausgegeben hat.
Am liebsten möchte man DSV vom Singen abraten. Aber ihr geht es vielmehr um Marketing, als um musikalischen Erfolg. Sie ist seit vielen Jahren eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen Malaysias. Vida Beauty ist ein millionenschweres Beautyimperium. Um sich eine breite Präsenz zu verschaffen, greift sie zu überraschenden Mitteln.
So hat sie zBsp. den kränkelnden Fussballclub Kelantan mit den Bedingungen übernommen, sich in Pamoga Qu Puteh The Red Warriors umzubenennen (Pamoga und Qu Puteh sind ihre beiden best selling Produkte) und sie mussten das Stadion pink streichen. Ihr Erfolg ist ihr aber noch nicht genug. Sie möchte die erste Malaysische Frau sein, die einen europäischen Fussballclub besitzt. Jungs, zieht euch warm an.
Es gibt bereits diverse Parodien im Internet, die das Englisch-Malaysische Wortspiel „I Am Me“ vs „Ayam Mee“ auf die Schippe nehmen. Ayam bedeutet Poulet und Mee heisst Nudeln, ein beliebtes lokales Gericht.
Quellen: themalaymail.com, thestar.com.my, thestar.com, youtube.com, stadium.my